Malariaschutz für Reisende Stand März 2006- ein Überblick vorab!

Die Schweizerische Arbeitsgruppe für Reisemedizin (SAR) und des Bundesamt für Gesundheit (BAG) haben beim letzten Treffen der Fachgesellschaft für Tropen- und Reisemedizin (26.1.2006) die aktuellen Richtlinien (Stand März 2006) für Malariaschutz für Kurzzeitaufenthalter vorgestellt.

In der Schweiz werden jährlich 250-300 Malariafälle gemeldet, für 1 bis 3 nicht immune Reisende endet die Krankheit tödlich.

Kernpunkte zum Malariaschutz sind:

  • Risikobewusstsein vor, während und nach der Reise in endemische Gebiete
  • Mückenstiche vermeiden
  • Disziplin bei der Einnahme der Chemoprophylaxe
  • bei Fieber: rasche Diagnose und Therapie

Was ist neu oder sollte mehr beachtet werden?
Inzwischen wird dem nicht medikamentösen Schutz vor Malaria (mittels Repellenzien, Tragen von heller Kleidung und Insektiziden) eine grössere Beachtung geschenkt, allerdings sollte dies nicht dazu führen, dass auf eine Chemoprophylaxe verzichtet wird.

Neu ist, dass die südamerikanischen Länder Surinam und Guayana in der Gruppe der Länder mit dem höchsten Infektionsrisiko insbesondere für Falciparum-Malaria aufgenommen wurden. Im Gegensatz dazu ist wird für Reisende nach Südostasien (Indien, Nepal, Bangla Desh) seit 2005 anstelle einer Chemoprophylaxe eine Nofall-Selbsttherapie empfohlen.

Wie in den meisten nicht-epidemischen Ländern stellen Mitbürger mit Migrationshintergrund auch in der Schweiz die grösste Patientengruppe dar. Gerade diese Menschen sind schlecht informiert, wenn sie zum Beispiel Verwandte in Malariaendemiegebieten besuchen.

Die Internetquelle www.safetravel.ch vermittelt wöchentliche aufgearbeitete Empfehlungen der Schweizerischen Arbeitsgruppe für Reisemedizinische Beratung (SAR).

Das Supplementum I (Stand März 2006) des BAG gibt übersichtliche Informationen zu allen wichtigen Punkten unter anderem die neusten Empfehlungen zur:

  • Chemoprophylaxe
  • Notfallselbsttherapie
  • Spezielle Situationen (Schwangere, Kinder, Immungeschwächte, Interaktionen, Langzeitaufenthalter)
  • Vorgehen bei Malariaverdacht bei Tropenrückkehrern

Aktuell (7.2.2006) ist dieses Supplement noch nicht via Internet auf der BAG Homepage abrufbar, ein Vorabdruck liegt jedoch vor und kann gerne über den Konsiliardienst Tel 071-4941122 angefordert werden.