SMART goes on

SMART (Strategies for Management of AntiRetroviral Therapy) ist die Bezeichnung der fast 6000 Patienten umfassenden weltweiten Studie zur Prüfung einer intermittierenden HIV-Therapie-Strategie, gegenüber einer konventionellen Dauertherapie. Die Studie wurde überraschenderweise in diesem Januar abgebrochen. Nun soll es doch noch weitergehen…

Zum Studienabbruch kam es, nachdem eine Interim-Analyse gezeigt hat, dass es in der Gruppe der Patienten mit Therapieunterbrüchen signifikant häufiger zu Todesfällen kam (wir berichteten darüber im CROI-Bericht). Seltsamerweise sind die Patienten, welche ihre HIV-Therapie intermittierend einnahmen, häufiger an Herzinfarkt gestorben. Intermittierrend heisst, dass diese Patienten die HIV-Therapie für einige Monate unterbrochen hatten, sobald ihre CD4 Werte deutlich über 350/ul anstiegen und dann erst wieder aufnahmen, wenn die Helferzellen wieder unter 300 waren.

Man vermutet nun, dass die Aktivierung des Immunsystems durch HIV selbst zu einer Stimulierung des Immunsystems führt. Dies könnte zu einer Beschleunigung der immunologischen Phänomene der Atherosklerose führen.

In einer Mitteilung in der Juni 26 Ausgabe von AIDS wird berichtet, dass die Autoren der Studie nun versuchen, eine Nachfolgestudie zu planen um die Ursachen des unerwarteten Studienresultates besser zu verstehen. Diese Studie sollte noch diesen Sommer starten. Ein zweiter Anlauf für SMART, sozusagen.